Hell's Kitchen Marafa

Am Donnerstag 5. April 2012 starten wir in Watamu unseren Ausflug nach Marafa. Via Gede geht es zuerst nach Malindi, wo wir noch Wasser und etwas zum Essen einkaufen. Kurz nach Malindi überqueren wir um ca. 11 Uhr den Fluss ( Athi-Galana-Sabaki River ) welcher zurzeit wenig Wasser führt. Der Galana auch Sabaki-River genannt entsteht aus den beiden Flüssen Tsavo und Athi. Nach ein paar Kilometern biegen wir links ab und verlassen die geteerte Strasse und die Küste. 

Entlang herrlicher, zurzeit sehr trockener Landschaften, geht es weiter über holprige abwechselnd beige und rotsandige Naturstrassen Richtung Marafa. Die steinigen, leicht mit Sand bedeckten Strassen strapazieren unser Sitzfleisch arg. Die Fenster sind geschlossen, da wir bei jeder Begegnung mit anderen Fahrzeugen im dicken Sand-Nebel fahren.

Nachdem wir den kleinen verschlafenen Ort Marafa auf der sandigen Durchgangsstrasse passiert haben, signalisierte am Ortsausgang ein Schlagbaum, dass wir nicht mehr weit von unseren Ziel entfernt sind. Noch einmal rechts von der Hauptstrasse ?? abbiegen und nach ca. 500 Meter erreichen wir um 12 Uhr den Parkplatz der „Höllenküche“. Sichtlich erleichtert steigen alle aus dem Gross-Taxi aus, doch der Temperatur-Unterschied vom klimatisierten Auto nach draussen ist wie von der Sauna ins kalte Wasser, nur umgekehrt.

Unter dem Makuti-Dach des Rastplatzes trinken wir etwas während wir uns langsam anklimatisieren. Der Fahrer, Beifahrer, Renat und Marco entscheiden sich, dass Sie die Wanderung in den Canyon hinunter nicht mitmachen. Chantal, Jeniffer und ich wollen auf die Wanderung und so soll es sein. Ein Führer ist rasch zur Stelle und so begeben wir uns auf den Weg in den Canyon hinunter.

Immer weiter geht der Marsch durch Busch und schmale Wege, immer weiter hinunter bis zum Grund des Canyon’s. Traumhafte Farbenspiele an den Felsen wechseln mit etwas furchterregenden Abhängen welche 50 cm links und rechts des Fussweges in die Tiefe gehen. An dieser Stelle wäre noch zu sagen, dass es von Vorteil wäre diese Wanderung, nicht wie wir mit den Slipper’s sondern mit geschlossenen guten Schuhen zu unternehmen.Die Pfade haben einen steinigen Untergrund, welcher mit Sand überdeckt ist und dies lässt den einen oder anderen schon mal ausrutschen, abrutschen, hinsetzen.

Nach etwa 15 Minuten erreichen wir das Tal des sehr zerklüfteten Canyon’s, alle Knochen sind noch heil, die Fotoapparate und der Sonnenschirm sind auch noch intakt.Wir sind jetzt rund 65 Meter tiefer als das Plateau von welchem wir gestartet sind. Die Temperatur liegt so um die 40 bis 45 Grad, es geht keine Luft und das Wasser ist auch nicht kühler als unsere Körpertemperatur. Es ist ein richtiger Backofen, trotzdem gibt es hier viele Büsche, Bäume und Pflanzen. Ausser einen Bienen-Stock in einem Baum haben wir keine Tiere gesehen jedoch einige Spuren von Wild-Tieren waren im Sand zu sehen.

Die farbigen Punkte auf dem Arm unseres Führers stammen von einem Stein, welcher im Abstand von wenigen Zentimetern so viele verschieden Farbe aufwies. Der Guide hätte gerne noch weitere Farbmuster zusammen gesucht, aber wir wollten lieber weiter, da es doch sehr warm ist hier.

Bild links oben : in der Mitte ist der Bienenstock sichtbar

Bild rechts oben : unscheinbar sin die Wüstenrosen sichtbar

Bild links unten : unser Guide steht in der Kapelle

 

Gemäss einer Legende entstand dieser Ort wie folgt:

 

Der Ort wurde einst von einer reichen Familie bewohnt, welche bei Wasser-Knappheit die Milch ihrer Kühe zum waschen und baden benutzten. All diese Verschwendung erzürnte Gott so sehr, dass es das ganze Land dieserFamilie versenkte.

 

 

Die Farben der Felsen lässt sich nun so erklären, die Grundfarbe der Erde ist Gelb, das Weiss und Rot kommtvom Blut und der Milch.

Für die einheimische Bevölkerung gibt es in Hell`s Kitchen auch so etwas wie einen Sorgenstein, wo man Sorgen und Wünsche erzählen kann. Auf einem Platz bei einem speziellen Stein kann man Geheimnisse besprechen oder auch Wünsche äussern jedoch nur mit dem Gesicht zur Wand. Man erzählt sich wahre Wunder von diesen Besprechungen.

 

So nun genug von geheimnisvollen Steinen, Plätzen und Legenden hier im Tal von Hell’s Kitchen, wir machen uns langsam, sehr langsam auf den steilen Rückweg, wieder 65 Meter hinauf aufs Plateau.

Auch hier erweisen sich unsere Schlappen nicht als sehr vorteilhaft, wir nehmen es Gemütlich und schauen an den prekären Stellen nicht zu fest in die Tiefe. Die steileren Stellen überwinden wir mit vereinten Kräften ohne Probleme ( Pfhuuuu )

Eine Stunde nach unserem Start erreichen wir das Plateau einige hundert Meter rechts vom Rastplatz. Wir geniessen die letzten Minuten des Rückmarsches, mehrheitlich im Schatten, mit der wunderbaren Aussicht von oben. 

 

Nach einer längeren Pause, einem Sandwich  und viel Wasser verabschieden wir uns von unserem Führer und machen uns auf den Rückweg. Um 16 Uhr erreichen wir unser Haus und sofort geht es unter die Dusche und ab in den Pool zum abkühlen. OK abkühlen ist übertrieben, denn das Wasser im Pool hat auch 31 Grad. 

 

Kurz Infos

Strecke Watamu – Marafa > 30km Teerstrasse, 35km Naturstrasse

Reisezeit ca.2 Stunden je nach Strassenverhältnis

Grosstaxi für 6-7Personen > Hin und Zurück > 6000 KSH > ca. 65 SFr.

Eintritt / Tourguide > min. 400 KSH ( 4.40 Sfr ) / Person 

Beschreibung eines Reiseführer’s :Marafa Nyari oder besser bekannt als Hell's Kitchen, könnte man als kleinen Grand Canyon Kenias bezeichnen.  Hell's Kitchen (Höllenküche)  ist eine außergewöhnliche Ansammlung von Felsschluchten und senkrechten Rinnen, sowie frei aufragenden Felsformationen aus erodiertem Buntsandstein. Die Farbenpracht reicht von cremeweiß bis rosa über beige und braun bis hin zu dunkelrot. Die Canyonsohle liegt um ca. 65 m tiefer als das ihn umgebende Waldgelände, in dem kleine Dörfer angesiedelt sind. In der Tiefe des Canyons herrschen sehr hohe Temperaturen, die den Namen " Hell's Kitchen " ( Vorhof zur Hölle ) durchaus rechtfertigen.